Der Parasit Toxoplasma gondii ist schon seit längerem bekannt. Er benötigt als Wirt eine Katze, in deren Darm er sich vermehren kann. Über den Kot wird er ausgeschieden und evtl. dann von Nagern, wie Mäusen oder Ratten, aufgenommen. Nun hat der Parasit ein Problem, denn in diesen Kleintieren kann er nicht gedeihen, also greift er zu einem faszinierenden Trick.
Er wandert in das Gehirn der Maus und manipuliert dort das Angstverhalten in Bezug auf Katzen. Die Duftstoffe, die diese absondern, die Mäuse normalerweise abschrecken, wirken nun anziehend auf die Maus und sie sucht gezielt die Nähe der Katze und fällt ihr dadurch zum Opfer. Der Parasit hat gewonnen und hat einen neuen Wirt gefunden.
Toxoplasma gondii ist dabei nicht der einzige Parasit, der das Verhalten seines Träger gezielt verändert, um zu einem neuen Wirt zu kommen. Der Leberegel wird von Ameisen übertragen, die er gezielt dazu bringt aus Grashalme zu klettern und sich in der Spitze zu verbeißen, damit grasende Tiere die Ameise mitfressen und den Parasiten in sich aufnehmen.
Von der Fliege Apocephalus borealis haben wir ja bereits berichtet.
Forscher in aller Welt untersuchen inzwischen, ob Toxoplasma gondii ebenfalls Einfluss auf das Verhalten von Menschen hat, da in Deutschland zum Beispiel jeder Dritte den Parasiten in sich trägt. US-Forscher haben Anti-Körper bereits in vielen schizophrenen Patienten entdeckt.
Wie weit kann ein solcher Parasit das Verhalten beeinflussen? Kriegen wir vielleicht plötzlichen Appetit auf Menschenfleisch und holen es uns? Wie weit muss ein solcher Parasit mutieren, damit dies möglich ist?