A Little Bit Zombie – Eine Komödie mit Hirn?

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Anscheinend habe ich gerade einen Flow, was Zombie-Filme angeht und habe mir gestern (Ok, ist schon etwas länger her, da der Review schon einige Zeit lang hier als Entwurf im Backend lag) ein neueres Exemplar dieser Gattung angeschaut. „A Little Bit Zombie“ fällt dabei in das aktuell beliebte „Zombedy“-Genre und ist mit einer Spielzeit von knapp 85 Minuten flott angeschaut.

Der Film handelt von Steve, der mit seiner Verlobten Tina kurz vor der Hochzeit steht und mit seiner Schwester Sara und seinem besten Freund Craig noch ein letztes freies Wochenende in einem Ferienhaus in den Wäldern verbringen möchte. Dabei plant seine durchaus zickig zu nennende Verlobte eifrig an ihrer perfekten Hochzeit herum, seine Schwester sucht permanent Streit mit Tina und Craig ist einfach nur auf Party aus. Steve, der allen Konflikten gerne aus dem Weg gehen möchte, was durchaus auch beruflich bedingt ist, da er für teambildende Maßnahmen zuständig ist und diese auch andauernd in die Gruppe einfließen lassen will, steht absolut zwischen den Fronten. Schließlich wird er von einem Moskito gestochen, der zuvor Zombieblut gesaugt hat und wird dadurch infiziert. Steve beginnt sich zu verändern, wird immer blasser und hat extremen Hunger auf Gehirn. Er träumt davon und jedesmal, wenn das Wort „Hirn“ fällt, leidet er unter wahnsinniger Speichelbildung. Irgendwann fällt seinen Begleitern sein Zustand auf und man beginnt, nach einer Lösung für das Problem zu suchen, wenn auch vielleicht nicht so, wie man es aus normalen Zombiefilmen kennt. Natürlich fehlen auch nicht die alles killenden Zombiejäger (inkl. Stephen McHattie, dem einzigen etwas bekannteren Schauspieler im Film).

„A Little Bit Zombie“ ist kein typischer Zombiefilm, in dem Horden von Zombies die letzten Überlebenden der Menschheit vernichten wollen. Ganz im Gegenteil: Zombies sind hier eigentlich nur eine Randerscheinung, die das Geschehen ins Rollen bringen. Steve wird nämlich nicht durch einen Biss infiziert, sondern durch einen Moskito, der das Blut eines verstorbenen Moskitos auf der Windschutzscheibe eines Autos gesaugt hat, der wiederum zuvor einen Zombie gestochen hatte. Die Verwandlung geht langsam von Statten, was durch zunehmende Blässe und den gesteigerten Hunger auf Gehirn gezeigt wird. Interessant ist die Reaktion der Angehörigen, die so auf sich selbst fixiert sind, dass sie Steves Zustand einfach hinnehmen und sogar noch unterstützen. Nachdem normales Essen nicht mehr funktioniert und auch Tiergehirne nicht helfen, putzen sich die beiden Damen des Quartetts fein raus, um ein Opfer für Steve zu finden. Die eigenen Belange, vor allem der Hochzeitswunsch von Tina stehen so weit im Vordergrund, dass die Verwandlung zum Zombie nicht als Gefahr für Leib und Leben betrachtet wird, sondern allein für die bevorstehende Vermählung.

Der ganze Film hat schon den typischen TV-Video-Look, den man aus den 80ern und 90ern kennt. Dies ist evtl. auch der Tatsache geschuldet, dass Regisseur Casey Walker zuvor nur Fernsehproduktionen betreut hat, allerdings könnte sich der Film auch gut in eine Serie wie „Twilight Zone“ oder „Monsters“ einreihen. Den Figuren im Film selbst fehlt es an Tiefe, um irgendeine Art von emotionaler Bindung zu ihnen aufzubauen. Man erfährt kaum etwas über sie und ihre Vergangenheit. Steve, der nur den liebenswerten Trottel gibt, ist der Einzige, von dem man ansatzweise erfährt, was er beruflich macht. Auch die beiden Zombiejäger, die mit Hilfe einer magischen Kugel nach den Untoten suchen und so auf Steve aufmerksam werden, sind sehr in ihrer Rolle gefangen. Allesamt gehen sie jedoch skrupellos mit dem Thema um. So sorgt der Film zwar hier und da für einen Lacher, aber ansonsten bleibt der Zuschauer am Ende doch recht unbeeindruckt. Das Zombiethema findet tatsächlich nur am Rande statt und konzentriert sich so sehr auf die Gehirn-Thematik, wie eigentlich kaum ein anderer Zombiefilm, bei denen die Menschen ja üblicherweise mit Haut und Haar gefressen werden. Blutig wird es auch nur beim Finale, ansonsten plätschert die Story so vor sich hin.

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a-little-bit-zombie-eine-komoedie-mit-hirn"A Little Bit Zombie" kann man schauen, muss man aber nicht. Wer eine Abwechslung zum ständigen Fluchtthema sucht, bei der eine Gruppe Überlebender einen vermeintlich sicheren Ort erreichen will und keine zerfleischten Körper sehen möchte, der kann sicher mal einen Blick riskieren und sich diesen anderen Ansatz an das Thema Zombie anschauen. Wer jedoch auf Splattereffekte Wert legt, der kann dieses Werk auch getrost überspringen. Für die Langeweile zwischendurch reicht er aber allemal.

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