Ich habe mir die erste Folge von Z Nation angeschaut, der neuen Zombieserie des PayTV Kanals Syfy, die letzten Freitag in den USA angelaufen ist. Zunächst gingen die Alarmglocken los und alles in mir hat geschrien, dass das nichts werden kann, denn die Eigenproduktion von Syfy wird in Kooperation mit The Asylum gedreht. The Asylum ist dafür bekannt, schlechte Filme zu produzieren, die zur selben Zeit auf DVD erscheinen, wie Blockbuster ins Kino kommen und dann „zufällig“ auch noch einen ähnlichen Titel und eine ähnliche Handlung haben. Später kamen auch noch eigene Kreationen wie Sharknado und ähnliches hinzu. Wir haben hier bereits 2012 Zombie Apocalypse besprochen, der nicht wirklich gut abgeschnitten hat. The Asylum bedeutet: Schlechte Effekte, miese Story, gepusht mit etwas bekannteren Schauspielern, die sich wohl für alles hergeben.
Die Vorzeichen standen also erst mal nicht so gut, auch wenn sich anscheinend genug Leute im Internet herumtreiben, die nichts mit The Asylum anfangen können und die Serie direkt als großen Walking Dead Konkurrenten hypten und das auch noch tun. Aber als Fan, hält man es wie die Zombies selbst und frisst alles, was sich bewegt. Also habe ich mir die erste Folge mit dem Titel „Puppies and Kittens“ angeschaut und möchte meinen ersten Eindruck mit Euch teilen.
Inhalt
Die Folge startet drei Jahre nach dem Ausbruch der Zombie Apokalypse in einem Militärgefängnis, das gerade überrannt wird Dort werden Impfstoffe gegen das ZN1 Virus ausprobiert, das für die Katastrophe verantwortlich ist. Lieutenant Hammond (Harold Perrineau, bekannt aus LOST) erhält dort den Auftrag, einen Überlebenden, der nicht durch das Serum gestorben ist, nach Kalifornien zu eskortieren, wo sich das letzte funktionsfähige Labor befindet. Eine Reise quer durch’s Land mit dem Strafgefangenen Murphy (Keith Allan) kann beginnen. Hammond erhält seine Befehle von Citizen Z (DJ Qualls), der einsam und allein in einer Militärstation ausharrt und versucht, den Transport zu koordinieren.
Ein Jahr später, trifft er auf ein Überlebendencamp, das von ehemaligen Nationalgardisten aufgebaut wurde. Dort erhält er eine Mitfahrgelegenheit zu einem weiteren Treffpunkt, von dem aus er weiterreisen soll, um Murphy sicher nach Kalifornien zu bringen, der die letzte Hoffnung auf Heilung der Seuche ist.
Meinung
Die Story klingt nach einer Nebenhandlung aus The Walking Dead, rund um Abraham, Rosita und Eugene. Es gibt sogar einige Anspielungen auf die erfolgreiche Konkurrenz. So erzählt Hammond, dass er von einem Cop erfahren hat, dass es das Überlebendenlager gibt, der sich mit ein paar Leuten in einem Gefängnis niedergelassen hat. Das Szenario der Serie hat ebenfalls, so wie viele andere Filme auch, den typischen post-apokalyptischen Look, Da wurde nichts neues erfunden und auch nicht versucht, sich besonders abzuheben.
Die Zombies unterscheiden sich etwas von denen bei der AMC Serie. Während dort die langsame Art unterwegs ist, können die Asylum-Zombies ordentlich rennen. Ein Punkt, den Syfy vielleicht sogar etwas besser gemacht hat, da die Mobilität davon abhängt, wie lange sie bereits tot sind. Das ist ein durchaus interessanter und vernünftiger Aspekt, hängt aber davon ab, wie das im weiteren Verlauf fortgeführt wird. Das MakeUp der Untoten ist übrigens durchaus gelungen für Asylum Verhältnisse, auch wenn sie bei den Augen etwas schwächeln. Da aber scheint etwas mehr Budget drin zu stecken, als in so manchem Film, der Trashproduzenten. Wo es dann aber wieder ganz typisch hapert, sind die digitalen Effekte. Seterweiterungen und Mattes sieht man immer wieder direkt heraus (Hallo, ein Flugzeug, dass AUF einem Wolkenkratzer liegt?). Hier und da wird dann auch mal das Mündungsfeuer bei schiessenden Pistolen vergessen und die Blutspritzer sind recht unspektakulär. Wenn sie aber darauf verzichten, komplett digitale Charaktere einzubauen (Wenn ich an den Tiger aus 2012 Zombie Apokalypse denke, wird mir wieder ganz anders), dann ist das noch zu verschmerzen. Dafür hat die Serie bisher auch ganz gute Ansätze, wie die fahrenden Händler und bisher sieht es noch so aus, als wären die Überlebenden einander gegenüber deutlich freundlicher und hilfsbereiter eingestellt, als bei Walking Dead, wo jeder Fremde nur irgendwie an die Vorräte will. Ein Punkt, den ich ebenfalls für etwas realistischer halte. So gibt es fahrende Händler, die Waffen und Medikamente verkaufen und auch die Lager wirken nicht so abgeschottet.
An anderen Stellen versucht Z Nation aber wohl zu zeigen, dass sie sich an mehr Tabus rantrauen. Lange war ein Zombiebaby bei The Walking Dead im Gespräch und ist bisher nicht aufgetaucht. Da hat sich The Asylum nicht lumpen lassen und direkt in der ersten Folge eines rausgehauen. Ein Seitenhieb an den Konkurrenten? Allerdings nicht wirklich gelungen, denn an dieser Stelle ging zuviel Realismus verloren.
Fazit
Ich hatte sehr geringe Erwartungen, die kaum enttäuscht werden konnte. Sicher ein Vorteil gegenüber den Leuten, die nun einen wirklichen Konkurrenten für The Walking Dead erwarten. Ob die Story mithalten kann, läßt sich nach der ersten Folge noch nicht sagen und meine Erwartungen sind in dem Punkt noch nicht gestiegen. Technisch weit hinter dem vermeintlichen Vorbild zurück, aber dennoch recht ok. Hat mich doch positiv überrascht. Also eine Serie, der man trotz Produktionsfirma eine Chance geben kann. Ich will ja nicht spoilern, aber man sollte sich die Serie nicht wegen irgendeinem bestimmte Schauspieler anschauen…. die sind vielleicht alle gar nicht so lange dabei, wie man evtl. hofft.
Nur eines: Wenn sich hier „I give you mercy!“ zum regelmäßigen Spruch in der Serie entwickelt, dann gehören die Autoren an die Zombies verfüttert! Apropos Spruch: Die Untoten werden in der Serie mal einfach Zombies genannt!
Danke! 2012 war ja auch wirklich schmerzhaft aber diese Serie kuck ich mir vielleicht mal an… sobald es sie auf amzon instant video gibt 😉
Ja, mach das ruhig mal. Ich fand’s wirklich ok und hatte wesentlich schlimmeres erwartet. Und es ist ja nun mal nicht so, dass man nicht zwei Serien parallel gucken könnte^^