Comicvorstellung: Die Krone der Sterne Band 1 – Nachtwärts vom Splitter Verlag

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© Splitter Verlag / Meyer / Krehl / Schlüter

Kai Meyers 2017er Buchreihe Die Krone der Sterne wurde nun für den Splitter Verlag von Yann Krehl und Ralf Schlüter in eine Grafiknovelle verwandelt. Ich habe zwar leider die Romanvorlage nicht gelesen und kann deshalb nicht beurteilen, wie nah der Comic sich an die Geschichte hält, aber vielleicht schreibt mir das jemand, der die Bücher kennt in die Kommentare. Lieben Dank an den Splitter Verlag für das Rezensionsexemplar.

Iniza, Tochter eines Barons ist auf dem Weg zu einer Zwangshochzeit mit der Gottkaiserin des Hexenordens, die mit einer riesigen Raumschiffkathedrale das All bereist. Bei ihrer bereits geplanten Flucht erwartet sie aber nicht ihr heimlicher Geliebter Glanis, sondern Kopfgeldjäger Kranit, der sie zu einem anderen Baron bringen soll, dem sie ebenfalls versprochen war. Auf der Suche nach einem Schiff, finden sie die konfiszierte Nachtwärts, deren sich ebenfalls auf der Flucht befindliche Besitzerin Shara Bitterstern sich gezwungen sieht, mit ihnen zusammenzuarbeiten.

© Splitter Verlag / Meyer / Krehl / Schlüter

In einem Interview mit Kai Meyer, das sich am Ende des Bandes befindet, kann man schon lesen, dass er sich stark von Star Wars beeinflussen ließ und das merkt man auch an vielen Stellen. Eine Schmugglerin mit Schiff, dass mit seinen Gästen aus einem Raumdock flieht, die Wachen des Hexenordens mit Ganzkörperpanzern, Kopfgeldjäger, heimliche Liebschaften, das erinnert teilweise schon sehr an Episode IV. Aber der Krieg der Sterne hat ja nun mal vieles beeinflusst und so rechne ich Herrn Meyer hoch an, dass er dies auch zugibt und auch noch obendrein als wichtig betrachtet. Zumindest kommt man so auch gut rein in die Story und fühlt sich quasi direkt wohl. Auch ohne die Vorlage zu kennen, empfinde ich die Aufbereitung für das bebilderte Medium durch Yann Krehl ebenfalls als gelungen, denn es gibt keine besonderen Längen oder Unstimmigkeiten. Immerhin muss man die geschriebenen Texte ja entsprechend kürzen und anpassen, damit sie auch bebildert gut wirken. Für mich funktioniert das hier gut. Den Vergleich zu den Romanen dann bitte in die Kommentare.

© Splitter Verlag / Meyer / Krehl / Schlüter

In den Zeichnungen von Ralf Schlüter wecken mir dann entgegen der Geschichte Erinnerungen an ganz andere Science Fiction Epen, wie Dune, gerade auch dem Werk von Alejandro Jodorowsky, das nie das Licht der Welt erblickt hat, für das er für die Entwürfe aber mit Größen wie H.R. Giger und Moebius zusammengearbeitet hat. Aber auch die David Lynch Version erkenne ich hier wieder. Darüber hinaus kamen mir immer wieder mal die Necromonger aus den Riddick Filmen in den Sinn, mit ihren monumentalen Raumschiffen, mit schnörkeligen Messingbeschlägen und riesigen Gesichtern und klassischen Verzierungen. Das sieht alles schick aus und gibt einen gewissen Kontrast zum Science Fiction Szenario. Auch die Kolorierung ist dafür gut gelungen und erinnert stellenweise schon an Ölgemälde. Lediglich mit den Charakterzeichnungen kann ich mich nicht so wirklich anfreunden. Perspektiven und Proportionen wirken oft falsch, auch wenn es Beispielsweise an Uniformen und Raumanzügen schöne Details gibt. Irgendwie wirken sie oft falsch. Vielleicht bin ich aber zu verwöhnt von den grandiosen frankobelgischen Zeichnern des Splitter Verlages.

Fazit

Solide SciFi Kost aus Deutschland auf Basis eines erfolgreichen Autors. Da kann eigentlich nicht viel schiefgehen. Man bekommt ein paar geheimnisvolle Hauptfiguren und einen mystischen Gegner, die zusammen noch eine interessante Story versprechen. An der Stelle freue ich mich, dass ich die Bücher nicht gelesen habe, denn so ist alles noch für mich neu und ich bin gespannt wie es weiter geht. Die Reihe ist auf drei Bände ausgelegt und wird vermutlich den ersten Roman abdecken. Ich wünsche mir für die nächsten beiden Alben jedoch, dass man sich ein wenig mehr von Star Wars absetzen und etwas eigenständiger werden kann. Fans der Romanreihe sollten aber sicher einen Blick in das 56 Seiten starke Hardcover werfen, das für 16 Euro zu haben ist.

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