Comicvorstellung: Black Road von Panini

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Wie heißt es im Volksmund so schön? Wikinger gehen immer! Und da freut es mich, dass bei Panini Comics eine zweiteilige Reihe erschienen ist, auch wenn das nicht so ganz in das übliche Superheldenprogramm des Verlages passt. Aber ein bisschen Abwechslung ist doch immer gut, oder? Vor allem, wenn Autor Brian Wood mit dabei ist, der mit Conan der Barbar und Northlanders durchaus im Genre der muskelbepackten Stahlschwinger beheimatet ist.

© Panini Comics / Wood / Brown

Band 1 – Im Norden steht ein Kreuz

Magnus der Schwarze ist ein echter Wikinger und Söldner, der sich an jeden verdingt, der genug zahlt. Er lebt in einer Zeit, in der sich die Christen im Norden ausbreiten und auf Teufel komm raus die heidnische Bevölkerung Skandinaviens zu missionieren oder zu massakrieren. Da Magnus die Beweggründe der Christen verstehen will, arbeitet er auch für sie, was seine Landsleute nicht gutheißen. Er nimmt den Auftrag an, einen Amtsträger der Kirche über die Nordstraße, die nur als die schwarze Straße bekannt ist, zur Küste zu begleiten. Sie geraten jedoch in einen Hinterhalt und der Kardinal stirbt. Nun soll er Julia, das Mündel des Kardinals begleiten, um sich an seinen Mördern zu rächen.

© Panini Comics / Wood / Brown

Band 2 – Stirb wie ein Heide

Im zweiten Band der Saga ist Magnus weiter auf der Suche nach den Mördern und geht nach Norden, um den von der Kirche abtrünnigen Bischof Eichenfeste zu stellen, der hinter dem Anschlag steckt. Dazu muss er allerdings erst in die riesige Feste gelangen, in der Eichenfeste versucht die Macht der Kirche an sich zu reißen.

Die Geschichte dieses Wikingerepos ist so schwarz wie Magnus und die Straße in den Norden. Brian Wood hat mit Magnus einen Nordmann geschaffen, der auf der einen Seite neugierig und offen ist, aber auf der anderen Seite kompromisslos ist und für seine Überzeugungen und Ziele das tut, was er am besten kann: Töten. Denn Magnus ist ein Mann wie ein Bär und ein Wikinger durch und durch. Er kann mit Misserfolgen nur schwer umgehen und setzt alles daran, ein Ende zu erreichen, dass ihn zufriedenstellt. Der Söldner ist eine starke Figur, wie man sie aus anderen Rachegeschichten kennt, denn er ruht erst, wenn er sein Ziel erreicht hat. Ob das Ganze nun historisch korrekt ist, vermag ich allerdings nicht beurteilen, was mir bei der fesselnden Geschichte aber auch nicht so wichtig ist. Reenactment-Fans könnten damit vielleicht eher Probleme haben, wenn da nicht alles so exakt ist.

Die Zeichnungen von Garry Brown sind so grobschlächtig wie Magnus selbst und besitzen häufig Skizzencharakter, sind jedoch detailliert genug, um der Story die richtig zu unterstützen. Die Farben sind eher gedeckt und reduziert und geben dem Ganzen so eine Film Noir Stimmung und einen Touch Düsternis. Für mich passt das alles gut zusammen.

Fazit

Ich mag Wikinger, Rachegeschichten und Einmannarmeen. All das bekomme ich in den zwei Bänden geboten, die für jeweils 25 Euro bei Panini Comics erschienen sind. Auf 140, bzw. 132 Seiten der beiden Bände gibt es die 10 Einzelhefte der Miniserie, die bei Image Comics veröffentlicht worden sind. Black Road ist dabei eine spannende Geschichte mit ordentlicher Kampfaction und dem ein oder anderen überraschenden Twist. Auch wenn die beiden Bände nicht allzu tiefgründig sind, bekommt man recht kurzweilige Unterhaltung mit einer kleinen Botschaft für Toleranz und Offenheit. Mache keinen Unterschied, welche Religion derjenige hat, dessen Geld du nimmst und in den du dein Schwert stößt.

Band 1 bei Panini
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