Comicvorstellung: Gwenpool schlägt zurück von Panini Comics (Video)

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© Panini Comics

In diesem neuen Video stelle ich euch die neue Mini Serie Gwenpool schlägt zurück vor. Das Ganze steckt in einem abgeschlossenen Tradepaperback und wurde mir freundlicherweise von Panini Comics als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

Jawohl, Gwenpool ist wieder da. Zwar nur in dieser fünfteiligen Miniserie, aber hey, besser als nichts. Oder doch nicht?
Kommen wir erst mal zur Geschichte. Gwendolyn Poole, wie Gwenpool mit bürgerlichem Namen heißt, erklärt zunächst lang und breit, warum es diese neue Reihe gibt, denn nach der Absetzung ihrer letzten Serie, die übrigens hier in Deutschland deutlich früher endete als in den USA, aber dazu später mehr, besteht die Gefahr, dass sie für immer aus dem Marvel-Universum verschwindet. Diese Minireihe ist nun quasi ihre letzte Chance, zu zeigen, dass sie eine interessante Superheldenfigur ist. Ihr erster Versuch ist es nun, Superkräfte zu erlangen, indem sie sich von Peter Parker, alias Spider-Man beißen lässt. Hierbei demaskiert sie ihn beinahe in einer Bank, die sie überfallen hat, um ihn anzulocken.
Im zweiten Teil der Geschichte möchte sie ein besonders skandalöses Titelbild für ihre Ausgabe haben, um dadurch interessanter zu wirken und holt sich Deadpool zur Unterstützung. Zusammen brechen sie dazu bei den Fantastic Four ein.
Zu guter Letzt erschafft Gwen eine Insel, auf der eine Reihe Superhelden, unter denen sich auch Iron Man, Captain America, Thor, Ms. Marvel und Squirrel Girl befinden, gegeneinander kämpfen sollen, bis nur noch einer übrig ist. Gwenpool hat nämlich herausgefunden, dass die Leser es besser finden, wenn sie die Böse ist. Also spinnt sie diesen mehr oder weniger teuflischen Plan, der natürlich nicht so läuft, wie sie es sich vorstellt.

Geschrieben wurde die Serie von Leah Williams, die auch schon an Absolute Carnage Tödliche Beschützer mitgearbeitet hat, Amazin Mary Jane geschrieben hat, verschiedene X-Men Reihen und Totally Awesome Hulk. Christopher Hastings, der Erfinder von Gwenpool hat ebenfalls eine Seite beigetragen, auf der er in gottgleicher Form als Schöpfer mit seinem Werk spricht. Das ist nicht die einzige merkwürdige Szene in diesem Paperback. Aktuell stelle ich fest, dass weibliche Helden häufiger auch von weiblichen Autoren geschrieben werden. Das ist per se nichts Schlechtes, ganz im Gegenteil, da sie absolut in der Unterzahl sind und es mehr von ihnen geben sollte. Es gibt auch reichlich gute Beispiele dafür. Age of Conan: Valeria wäre da positiv hervorzuheben, da mir die Story wirklich gut gefallen hat. Leah Williams kriegt hier jedoch den Dreh irgendwie nicht raus. Während ich die Storys von Hastings geliebt habe, wäre hier ein „ich werde nicht warm damit“ noch ziemlich untertrieben. Ich fand die Autorenleistung einfach schlecht.

Wenn es tatsächlich das Ziel war, zu beweisen, dass Gwenpool ein interessanter Charakter ist, dann hat Williams das ordentlich vergeigt. Es wird die ganze Zeit nur ständig darauf herumgeritten, dass Gwendolyn Kräfte braucht und Angst um ihre Existenz hat. Anstatt eine interessante Story zu entwickeln und die Figur weiter zu bringen, gibt es 116 Seiten Gejammere über das mögliche Ende. Der Ansatz, dass Gwenpool interessanter wird, wenn sie böses tut, war ja durchaus nett, aber das daraus gemacht wurde, war nur unter aller Kanone.

Es schien mir eher so, als wollte man zeigen, dass die kleine Blondine, die aus unserer Realität in die Comicwelt gekommen ist, einfach ein unnötiger Charakter ist. Sogar die Reaktionen der anderen Figuren in der Geschichte brennen das immer weiter ins Gehirn des Lesers ein, anstatt sie besser in die Welt zu integrieren.

Die Zeichnungen von David Baldeón haben mir hingegen gut gefallen, da er den knuffig-witzigen Stil mitbringt, der meiner Meinung nach genau zu Gwenpool passt. Alles ein bisschen lustiger und einfacher gehalten, um die Leichtigkeit des Charakters zu zeigen. Die Dame mit dem rosa Superheldenkostüm ist nun mal auch ein leichter Charakter, der eher zur Belustigung dient, als eine ernsthafte Heldin zu sein. Das macht sie einfach aus und das hat mir immer so gut an ihr gefallen.

Insgesamt ist Gwenpool schlägt zurück für mich eher ein Rückschlag, als ein Rettungsversuch. Panini hätte besser daran getan, die erste Reihe vollständig zu veröffentlichen, anstatt nur 15 von 25 Heften rauszubringen. Das wären zwei schöne Paperbacks mehr gewesen. Stattdessen haben wir hier nun 116 Seiten für 14 Euro von Panini Comics, bzw. ursprünglich ja von Marvel, bekommen, die dem Charakter einfach nicht gerecht werden. Über weite Strecken nerviges Herumreiten auf dem nahenden Abschied von der Figur Gwenpool, mit ein paar wenigen Schmunzlern. Kann man der Vollständigkeit halber in die Sammlung nehmen, wenn man Fan ist, aber für den Einstieg ist das sicher Nichts. Für mich hätte es Gwenpool strikes back nicht gebraucht. Schade, denn ich hatte mich sehr drauf gefreut.

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